Voordracht bij het internationale symposium over Heidegger en Boss [18-20 oktober 2002 – Halle]
Nach dem Zweiten Weltkrieg ist das rechnende Denken für Heideggers Philosophie nicht mehr nur der entscheidende Denkanstoß. Vielmehr bedeutet die Macht des ökonomischen Kalküls eine Bedrohung für seine Philosophie. An welchem Ort ist die Philosophie noch zu Hause, wenn die rechnende Denkart und die kalkulatorische Sprache allumfassend sind?
Nicht nur die Wissenschaften berechnen die Natur und das menschliche Verhalten. Der Mensch wird sogar noch als soziales Wesen ökonomisch gesteuert. Heidegger hat es treffend gesagt: Eine Urlaubsfahrt auf dem Rhein unterscheidet sich nicht wesentlich von dem Wasserkraftwerk im selben Strom. Beiden liegt die gleiche weltwirtschaftliche Organisationsstruktur zugrunde. Entsprechend ist die Kunst das Produkt eines globalisierten Kunstmarktes. In den Zollikoner Seminaren spricht Heidegger davon, dass die heutige Menschheit in die technisch-wissenschaftliche Denkweise als die allein gültige eingerückt sei. Damit hat die Philosophie ihren Ort verloren. Inzwischen gibt es nicht einmal mehr ein Bedürfnis nach Philosophie.
So erhebt sich in den Zollikoner Seminaren die Frage nach der Möglichkeit eines anderen Denkens – nach dem Ende der Philosophie.
Der Philosoph als Arzt im Zeitalter des ökonomischen Kalküls (pdf)